Statt Vitalpilze, Pilze mit Heilkraft – eine Entgegnung

Im Herbst (Oktober & November) 2019 erschienen in kurzen Abständen zwei Beiträge über Vitalpilze, die ein wenig schleierhaft waren. Der erste „Vitalpilze auf wackeligen Füßen“ unterfüttert mit wissenschaftlichen Argumenten aus der Feder von Martin Schmollich, Fachapotheker für klinische Pharmazie und Professor am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck. Der zweite „Vitalpilze: Eher riskant als heilsam“ wurde vom renommierten Kölner Gesundheitsportal Onmedia verbreitet, dessen Redaktion – laut Wikipedia – aus fünf Medizinjournalisten besteht, die zusätzlich durch zahlreiche Experten verschiedener medizinischer und medizinnaher Fachrichtungen unterstützt werden. Also alles zusammen eine geballte Kraft der medizinischen Kompetenz, aber leider ohne einen einzigen ausgewiesenen Mykologen des Sachgebietes Makromyceten.
In beiden Beiträgen wird die Bedeutung der Pilze als Heilmittel heruntergespielt. Allerdings haben beide Recht damit, dass die Bezeichnung „Vitalpilz“ zumindest unglücklich ist. Sie ist nach meiner Überzeugung auch noch unpassend und verfehlt. Die Bezeichnung „Vitalpilz“ ist nur aus der Not entstanden, als die Bezeichnung Medizinalpilz oder Heilpilz von Behörden, Abmahngesellschaften und Vertretern der Schulmedizin laufend als ungerechtfertigt, irreführend und unzulässig gebrandmarkt wurde. (…)